URIA steht für EINE NEUE ART DER TIERHALTUNG,

die sich kompromisslos an den Bedürfnissen der Tiere und nicht in erster Linie an wirtschaftlichen Interessen orientiert

Uria-Rinder leben seit 1982 im freien Herdenverband.

Diese einmalige Haltung ermöglicht den Tieren ein soziales Verhalten, das dem von Wildrindern ähnelt. Uria-Rinder sind intelligente und gesellige Tiere, sie gehen stabile soziale Bindungen sowie dauerhafte Mutter-Kalb-Beziehungen ein und pflegen individuelle Freundschaften.

 Das Uria-Haltungsprojekt versucht, diesen sozialen Bedürfnissen gerecht zu werden. Die Kälber werden nicht, wie sonst üblich, getrennt, sondern verbleiben bei der Mutterkuh. Dies enge Verbindung wird respektiert, genauso wie das Aufwachsen in der Herde mit Kontakt zu Bullen und Herdenmitgliedern aller Altersklassen. Dem enormen Bewegungsdrang von Kälbern werden keine Grenzen gesetzt. Die Tiere haben unterschiedliche Geländezonen, in denen sie sich aufhalten können. Viel frische Luft, Sonne, Regen, Wind, Schnee, Kälte, Jahreszeiten und Temperaturwechsel sorgen für Abhärtung und eine robuste Gesundheit. Dichtes, glänzendes Fell, klare Augen, glattes Horn sowie ein aufmerksames und ausgeglichenes Wesen zeugen von der Stärke der URIA-Rinder. Der Tierarzt ist ein seltener Gast.

Auf Medikamente oder gar vorsorgliches Spritzen kann weitestgehend verzichtet werden. Das URIA-Rind kennt keinen Stress durch Umsetzen oder Separieren. Kein Tier wird an Viehhändler verhökert oder auf Hänger getrieben.

Die Uria-Herde

Sie ist heute die einzige, weitesgehend autonom lebende Rinderherde Europas.  Rinder sind Herdentiere und müssen als solche auch verstanden werden. Wie ein Bienenschwarm bilden sie ein natürliches System, in dem sie sich wohl und geborgen fühlen. Die Tiere bewegen sich ganzjährig frei auf einer großen, abwechslungsreichen Weidefläche und organisieren sich größtenteils selbst. Ganz natürlich entwickeln sich Lebensform, Rangordnung, enge Beziehungen zwischen Bullen, Mutterkühen und Kälbern.

Alle Tiere sind unverwechselbar schonend gechipt. Keine Hornanlage wird mit dem Brennstab zerstört, kein Ohr gestanzt, kein Bulle wird kastriert. Hörner dienen der Kommunikation und der Hygiene. Ohrmarken können ausreißen, schmerzhafte Entzündungen verursachen und sind keineswegs fälschungssicher. Junge Stiere einfangen und kastrieren ist Stress pur und unnütz. Ein gesunder Herdenverbund mit ausreichend Platz regelt die Rangordnung von selbst auf natürliche Weise.

 

URIA-Rindfleisch

 

Der lebenslange Verbleib auf der Weide, das Erleben von allen vier Jahreszeiten, die uneingeschränkte Bewegung und die über Generationen natürliche Entwicklung von Muskeln, Fett, Gewebe und Knochen bringen eine einzigartige Fleischqualität hervor.

Allein die Farbe spricht Bände. Das kräftige Rot kommt von der vielfältigen Bewegung in unterschiedlichstem Gelände an der frischen Luft. Die besondere Beschaffenheit ist auf das langsame Wachsen der Muskeln unter natürlicher Beanspruchung zurückzuführen. Ebenso die hohe Knochendichte, welche für den gesunden Körperbau spricht. Die inneren Organe wie Herz, Nieren oder Leber mussten sich nicht gegen Chemie und Fremdstoffe wehren. Das Fettgewebe hat sich aufgrund des Freilaufs gleichmäßig um die Muskeln gelegt. Fein marmoriert transportiert es einen kernigen, nussigen Geschmack.

 

Wenn ihr aber ein Tier tötet, dann sprecht zu ihm in eurem Herzen:

„Die selbe Macht, die dein Leben nimmt, wird auch mein Leben nehmen; und auch ich werde verzehrt werden. Denn das Gesetz, das dich meiner Hand ausgeliefert hat, wird mich einer noch gewaltigeren Hand ausliefern. Dein Blut und mein Blut ist nichts weiter als der Saft, der den Himmelsbaum nährt.

Khalil Gibran

Die Bestandsregulierung

Jeder Herde sind Grenzen gesetzt. Über Schlachthöfe und Tiertransporte muss nichts mehr gesagt werden. Die Entnahme der URIA-Rinder aus der Herde erfolgt überlegt. Sie werden ohne Hektik – absolut stress- und angstfrei auf der Weide mit einem Schuss betäubt und in einer eigens entwickelten mobilen Schlachtbox (MSB*) per Blutentzug getötet. Der Tod eines Tieres ist nicht willkürlich oder sinnlos. Er trägt zur Stärkung des Genpools bei und dient mit er 100-prozentigen Verwertung dem Erhalt der Herde.

Die Achtung und der Respekt, der den Tieren zu Lebzeiten entgegengebracht wurde, spiegelt sich in einem würdevollen Tod ohne Angst und Schrecken wider. Das ist der wichtigste Aspekt dieser besonderen Schlachtweise. Ein weiterer Aspekt ist, dass sich Stress nachweislich negativ auf die Fleischqualität auswirkt. URIA-Fleisch ist vollkommen frei von Stresshormonen und deren Folgen.

Es gibt keine Schlachtungen von Kälbern. Rinder werden erst geschlachtet, wenn das Muttertier wieder neue Nachkommen geboren hat.